Samstag, 22. März 2014

Wann hab ich aufgehört Mensch zu sein?

Wenn man unter Phobien leidet hat man immer Einschränkungen im Leben, wenn man dann wie ich noch gleich unter 2 Phobien leidet die mit dem Menschlichen Miteinander zu tun haben dann fragt man sich nach na Zeit "Wieviel Mensch bin ich eigentlich noch?". Aber wie kommt man eigentlich zu solch einer Frage?

Ich sollte erwähnen das die Diagnose bei mir eine schwere Agoraphobie mit Panikstörung ist, zusammen mit einer Sozialphobie. Also nicht nur das ich Angst habe überhaupt nach draussen zu gehen, es fällt mir mitlerweile auch schwer überhaupt menschlichen Kontakt zu haben. Ich bin zwar viel im Internet unterwegs, aber selbst da bin ich zur Zeit kaum noch am Chatten. Woran liegt das?

Ich habe "Angst" vor Treffen. Meistens versteht man sich ja so gut das man sich auch irgendwann mal treffen will. Und jedes mal wenn dieser Zeitpunkt kommt, habe ich immer etwas anderes warum es nicht klappt! Obwohl ich es teilweise ja selber möchte. Ich würde gerne mal wieder Abends weg! Ins Kino, was trinken, feiern gehen oder einfach einen gemütlichen Abend bei mir. Kochen, DVD und quatschen.

Doch all dem gehe ich aus dem Weg. Warum? Ich weiß es selber nicht. Ich kann mir selber nicht die Frage beantworten wovor ich Angst habe. Ich weiß das wenn ich raus gehe ich Angst habe das ich etwas tun könnte das andere über mich lachen könnten und ich somit dann mit der Aktion in "Erinnerung" bleibe (obwohl ich im Grunde wiederum weiß das ich den meisten völlig egal sein werde), aber habe ich diese Angst auch bei einer einzelnen Person, die mich eigentlich schon etwas kennen gelernt hat?

Manchmal ist meine Panik davor so stark das ich dafür sorge das mich Leute nicht mehr mögen oder gar hassen. Das ich irgendwas dummes mache oder so. Nehmen wir als bestes Beispiel die Frau die ich liebe. Ich weiß was sie ärgert, aber ich tues trotzdem immer wieder! Warum? Ich will sie zurück haben und sorg gleichzeitig dafür das es ja nie was wird. Hab ich mich mitlerweile so ans allein sein gewöhnt (was immerhin nun schon 3 Jahre sind) das ich mich innerlich dagegen sträube menschlichen Kontakt zu haben obwohl ich ihn wiederum so sehr möchte?

Ich geh mit gemischten Gefühlen zur Therapie. Es wird eine Verhaltens und Konfrontationstherapie. Ich freue mich in einem wieder "bald" ein normales Leben führen zu können, aber gleichzeitig habe ich solch eine Angst davor. Ich bin oft im Leben von Menschen enttäuscht worden. Was wenn das wieder passiert? Wenn mich das dann wieder zurückwirft und ich wieder da stehe wo ich jetzt bin? Wie reagiere ich dann drauf? Werde ich mich mit dem "Schicksal" dann einfach abgeben oder den ganzen Kampf noch einmal erneut bestreiten?

Aber ich schweife ab (da sieht man mal was bei rauskommt wenn man seinen Gedankenfick niederschreibt). Warum fühl ich mich nicht mehr als Mensch? Ich kann mir die Frage wie gesagt nicht beantworten, ich weiß nur das ich teilweise das Gefühl habe gar nicht mehr Teil dieser Menschheit zu sein. Personen aus dem Internet sind nur da um mir die Zeit zu vertreiben. Figuren aus einem Spiel die den Zweck haben die Zeit schneller verstreichen zu lassen. Aber wer davon sind echte Freunde und wer nicht? Wie würden sie im echten Leben auf mich reagieren? Würden wir uns da auch gut verstehen wie "hier" im Internet?

Wann habe ich aufgehört Mensch zu sein? Ich war jemand der immer draussen war, unter Menschen war, viel unternommen hat und nun? Nun weiß ich teilweise nicht einmal ob ich noch existent wirklich bin oder ob ich nur eine leblose Puppe ohne Gefühle bin die einfach ihre existenz damit beweist einfach nur anwesend zu sein, ohne jeglichen Sinn (denn was tue ich schon sinnvolles zur Zeit?). Ich stehe auf dem Weg, ich laufe ihn und bin nun an der Stelle angekommen in der man sich entscheiden muss, gehe ich Links oder Rechts? Es gibt kein Weg zurück und nur ein weg wird der Richtige sein. Ich stehe hier nun seit gefühlten Ewigkeiten. Der eine weg wird der sein, das ich dieses momentane Leben akzeptiere und vor mich hin vegetieren werde, der andere wird der Weg der Therapie sein, der mich zurück ins Leben bringt.

Aber welcher ist dieser Weg? Möchte ich ihn denn überhaupt gehen? Möchte ich wieder Mensch sein? Welchen Grund habe ich dazu im moment? Ich hab nur soviel Pech, also wieso mir das nochmal antun eventuell wieder so enttäuscht zu werden? Ich brauche ein Zeichen, ein Licht das mir zeigt das dieser Weg der richtige ist. Und ein kleines Stück Hoffnung habe ich das dies der Weg zurück zum Mensch sein ist......



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