Mittwoch, 19. März 2014

Der erste Blog

Hallo ich bin der René, 30 Jahre alt, wohne in Hessen und bin alleine.

So kurz und knapp dürfte es sich ab sofort anhören, wenn ich mich irgendwo vorstelle. Aber wieso bin ich alleine? Eine Frage, die man nicht einfach mal so kurz beantworten kann, wenn man verstanden werden möchte und trotzdem werde ich versuchen mich kurz zu fassen.

Im Grunde fing es schon in der Schulzeit an. Man war das typische Mobbing opfer, war ein Scheidungskind das sich nicht aussuchen durfte wo es hin will und blieb so bei der Mutter, mit der man jeden Tag nur Streit hatte.

Weiter ging es dann, das man einige harte Schicksalsschläge durchmachen musste, das der beste freund in den eigenen armen verstorben ist, man bei einem Autounfall 3 Freunde verlor und man ein Auto dahinter sass und die Oma verstorben ist, die der Zufluchtsort war wenn daheim es mal wieder Streitigkeiten gab. Das sind nur ein paar beispiele die mir widerfahren sind in der Zeit zwischen meinem 16-18 Lebensjahr.
Um weiter bei einer Kurzfassung zu bleiben machen wir einen Sprung zu 2007 und 2008 wo zuerst mein Vater an einem Darmdurchbruch verstorben ist und dann meine Mutter an Darmkrebs nachdem sie 3 Jahre dagegen angekämpft hat. Das war der Zeitpunkt wo alles langsam anfing und mich dahin führte wo ich jetzt bin....

Ich wurde Depressiv, verlor meine Arbeit, meine Freundin und die Freude raus zu gehen. Ich bekam Angst nach draußen zu gehen. Einkaufen wurde für mich zum Höllentrip, erst recht zu den Zeiten wo viel los war. Umso mehr Menschen um mich herumstanden an den Kassen umso panischer wurde ich. Panik Attacken, Schweißausbrüche und Atemnot wurden immer schlimmer. Mein Onkel, meine Tante und meine Cousine halfen mir dann, gingen für mich einkaufen oder mit mir zusammen. Wenn jemand bei mir war den ich kannte, dem ich vertraue war alles zumindest ertragbar.

Aber habe ich mir Hilfe gesucht? Nein! Ich wollte es alleine schaffen, fing immer wieder an zu arbeiten, verlor aber diese Arbeit schneller als das ich sie gefunden habe und bekam so natürlich auch Probleme mit dem Arbeitsamt. Und dann? Dann lernte ich eine Frau kennen wo ich dachte sie ist der Engel auf den ich wartete. Sie nahm mich an die Hand und half mir Schritt für Schritt. Wir verliebten uns und kamen auch zusammen. Später zogen wir auch zusammen und ich verließ für sie die Heimat um neu anzufangen. Und was soll ich sagen? Der erste Tag in der neuen Heimat war perfekt. Ich war wie ausgewechselt! Ich bin raus, ich bin einkaufen und es hat mir nichts ausgemacht, egal wie voll der Laden war.

Ich fing hier sogar eine neue Ausbildung an und dann...dann kam die Trennung, der Auszug und das Loch. Tag für Tag ging es wieder bergab! Aber habe ich mir Hilfe gesucht? Nein! Wieder wollte ich es alleine schaffen und scheiterte erneut. Wieder verlor ich meinen Job und wieder ging es immer schwerer vor die Tür zu gehen. Doch diesmal sollte es anders werden. Wenn ich mir keine Hilfe hole, sorgt mein Körper eben dafür.

Im November 2012 ist es in einer Nacht passiert das ich auf dem Weg zur Toilette bewusstlos wurde. Nachdem ich wieder zu mir kam bin ich dickköpfig wie ich bin sofort wieder aufgestanden ohne nachzudenken und wurde damit belohnt das es mir sofort wieder schwarz wurde und ich ein zweites mal bewusstlos wurde. Als ich dann zu mir kam blieb ich am Boden liegen und ich weiss noch wie es mir nur durch den Kopf ging "wtf verdammte scheisse was ist jetzt los" und bin dann erst mal zum Kühlschrank gekrabbelt um eine Flasche Wasser fast auf Ex leer zu trinken und bin dann auf dem Boden zurück ins Wohnzimmer gekrabbelt um ja nicht wieder aufzustehen.

Das war der Zeitpunkt wo ich wusste jetzt muss was passieren und bin dann auch zum Arzt gegangen. Nach etlichen Untersuchungen mit Blutabnahme, Blutdruck (mit diesem tollen langzeit Messgerät was sich für 24 Stunden alle 15 Minuten aufpumpt), EKG, EGG und sogar MRT kam man zum Ergebnis das ich körperlich gesehen kerngesund bin und dies ein Zeichen meines Körpers war aufgrund der kaputten Psyche das ich mal ne Pause machen soll.

Und ja...was soll ich sagen. Ich bin dann freiwillig in eine Klinik und damit fing es an das sich Familie und Freunde nach und nach von mir abgewandt haben. Sei es weil sie sich schämen dafür was sie mir ins Gesicht sagten oder weil sie nicht damit klar kamen das ich durchgängig depri gewesen bin.
Naja und jetzt? Jetzt haben sich immer mehr von mir abgewandt wo ich sicherlich auch mit dran schuld bin und jetzt nehme ich Hilfe in Anspruch, habe einen Betreuer, stehe dazu und bin in Therapie....ok im moment noch eher auf der Suche nach einem Therapieplatz aber auch das werde ich finden, in der Hoffnung mal wieder ein Normales leben führen zu können.....

Das war mein erster Blogeintrag nun. Ich werde auf manches noch genauer eingehen in anderen Einträgen dann. Ich möchte auch betonen das ich sicherlich keinen Mitleid bekommen möchte! Wenn es Fragen gibt, fragt! Wenn ihr mehr Informationen zu etwas haben wollt lasst es mich wissen und ich werde im nächsten Eintrag genauer drauf eingehen.

Ansonsten bedanke ich mich erst einmal fürs Lesen!

- Dermot



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